Hausverstand ist weder populistisch noch radikal. Weder rechts noch links. Er ist die Summe der Einsichten und Lebensstile der „Durchschnittsmenschen“. Das Ergebnis von Erziehung in Familie und Schule, also von Bildung. Ergänzt durch den Einfluss von Freunden und Lebenserfahrung. Alles in allem also von Sozialisation. Die meisten Experten wollen sich von diesem Durchschnitt abgrenzen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ihr Geschäft. Selten gelingt durch sie daher aber gesellschaftliche Veränderung zum Positiven. In vielen Bereichen führen ihre Expertisen zur Polarisierung der Einstellungen. Vor allem in der Politik. Die zukunftstauglichste Expertise ist die Erfassung dieses gesellschaftlichen Hausverstandes als Ausgangspunkt für anstehende Entscheidungen. Nicht als deren Ziel.
Die Gesellschaften in Europa sind im Begriff sich grundlegend „negativ“ zu verändern. Weil sich, Wertewandel hin, Paradigmenwechsel her, nichts geändert hat: weil Politik und Wirtschaft am Hausverstand der Menschen vorbei agieren.